Offener Brief an die Stadtgemeinde

 Offener Brief BSK 1933 zur Erhalt der Information über die Medien bezüglich der Auflösung der Nutzungsvereinbarung der Fußballplätze seitens der Stadtgemeinde

Warum dieser offene Brief?
Aufgrund des überraschenden Gangs an die Öffentlichkeit seitens der Stadtgemeinde – verbunden mit inhaltlich unzutreffenden Darstellungen und einigen befremdlichen Aussagen – sehen wir uns veranlasst, öffentlich Stellung zu beziehen.

Der Brief wurde auch der Stadtgemeinde offiziell übermittelt.

Liebe Stadtgemeinde Bischofshofen! Liebe Fraktionsobleute, liebe Gemeindevertreter,

ein direktes und offenes Feedback zur aktuellen Situation macht für alle Seiten Sinn: Seit Mitte 2024 ist unsere einzige und direkte Ansprechperson Thomas Stauder, der im Namen der Stadtgemeinde dringend ersucht hat, mit drei Parametern in die Partnerschaft zu starten. Das gemeinsam formulierte und auch protokollarisch zwischen den Partnern festgehaltene Ziel war/ist es, im Sommer 2024 mit der sogenannten „Nulllinie“ zu beginnen, sprich alles nach hinten zu vergessen, und sich im gegenseitigen Respekt wertschätzend miteinander auseinanderzusetzen. Dies sollte immer auf einer offenen und ehrlichen Basis geschehen, sodass interne Fragen zunächst zwischen uns geklärt und dann gemeinsam nach außen kommuniziert werden.

Umso überraschter waren wir, als wir die beiden Artikel in der Salzburger Nachrichten und der Kronenzeitung öffentlich zur Kenntnis nehmen mussten. Es wirkte wie „Wasser predigen und Wein trinken“, als wir feststellen mussten, dass diese Informationen bereits vor mehreren Tagen in den Zeitungen standen, ohne dass wir dies zuvor von offizieller Seite gehört oder informiert wurden. Leider müssen wir euch daher mitteilen, dass wir bis vor einigen Tagen weder mündlich noch schriftlich – die Öffentlichkeit war Tage vor uns informiert – dieser Information erhalten haben. Schade!

Wir sind überzeugt, dass ihr genauso wie wir als verantwortungsvolle Institution in der Lage seid, zu erkennen, dass ein Sportklub mit ehrenamtlichen Vorständen einen Vertrag wie den von Euch vorgeschlagenen, speziell in Bezug auf § 3 Abs. 2 und 4, nicht unterschreiben kann, da diese Passagen des Vertrags völlig realitätsfremd sind. Ein kleines Beispiel zur Veranschaulichung: Wenn ein gegnerischer Klub aus der Regionalliga nach Bischofshofen kommt, und wir dann mit Ordnern und Bodyguards die Spieler verpflichten, ihre Fußballschuhe vor einem nicht überdachten Bereich abzustellen und erst dann nach dem Umziehen dort anzuziehen – beziehungsweise nach dem Aufwärmen sie dort wieder auszuziehen – um mit Socken in die finale Besprechung in die Kabine zu gehen, um dann wieder rauszukommen und die Schuhe wieder anzuziehen, dann tut uns leid, aber das ist völlig realitätsfremd. Das geht im Fußball einfach nicht. Das gleiche würde für die Schiedsrichter gelten. Sie müssten nach dem, wie ihr den Vertrag vorgeschlagen habt, dasselbe Prozedere durchlaufen, und wir würden keine Schiedsrichter mehr haben. Kein Schiedsrichter dieser Welt würde das akzeptieren. Und es würde bereits vor dem Match wahrscheinlich zu massiven Streitsituationen kommen und Bischofshofen würde negativ in den Medien dargestellt sein. Dazu wollen wir euch auch mitteilen, dass dieser Passus im Vertrag leider die gelebte Praxis im Sportklub Alltag nicht wieder spiegelt und in seiner derzeitigen Form nichtumsetzbar ist – ebenso wie Eure Forderung, dass Ehrenamtliche bei Betreten der Fußballumkleidekabinen – durch egal wen mit Fußballschuhen – eine Strafe von 500 Euro bezahlen müssen. Die neue Fußballkabine sollte so geplant und gestaltet sein, dass die Sportler mit ihren Fußballschuhen die Kabine betreten können. Für die Reinigung sind ohnehin wir verantwortlich. Wir sind sicher, dass auch ihr erkennt, dass man einen Vertrag mit solchen Passus unmöglich unterzeichnen kann. Diese Information haben wir dem Amt bereits vor mehreren Monaten mitgeteilt und den Amtsdirektor auch informiert, dass wir jederzeit bereit sind, den Vertrag zu unterzeichnen, wenn diese vorgenannten Passus abgeändert werden, um den Vertrag so zu gestalten, dass er die beidseitigen Interessen fair und vor allem in der Praxis umsetzbar widerspiegelt.

Leider ist keine Reaktion gekommen. Das nächste war die öffentliche Information über die Medien bezüglich der Kündigung. Hier hätten wir uns – so wie von Euch gefordert – eine andere Kommunikation gewünscht. Wir sind gerne bereit, weiterhin auf einer offenen Basis miteinander zu sprechen und nach Lösungen zu suchen – im Sinne unseres gemeinsamen Bedürfnisses: Ein ordentliches Sportangebot für die Kinder und Jugendlichen!

Was ein öffentlich-politisch-polemisches Urteil, lieber Vize-Bürgermeister Josef Mayerhofer, betrifft, (Dein O Ton in einem regionalen Tagesformat vom 03.05.2025) so dürfen wir dir hier klar und direkt mitteilen, dass du seit Jahren nie am BSK-Platz warst, noch mit handelnden Führungspersonen gesprochen hast, noch die internen Abläufe und Strukturen oder den BSK 1933 als Ganzes nur ansatzweise kennst. Wir würden uns nie anmaßen, deine politische Partei oder dein Verhalten, beziehungsweise auch eure Struktur nach außen zu beurteilen. Das ist nicht unsere Aufgabe. Ebenso erachten wir es nicht als deine Aufgabe, irgendwelche polemisch-politischen Inhalte auf Basis von Nichtwissen mit Persönlichen Befindlichkeiten nach außen zu formulieren. Damit tust du dir selbst und der Sache keinen Gefallen. Schade! Aber wir haben alle Fehler gemacht, lasst uns gemeinsam nach vorne schauen!

Wir bitten dich (und alle anderen auch), bei Wunsch, Sorge oder Verunsicherung – setzt Euch doch bitte ernsthaft und faktisch inhaltlich mit uns auseinander. Wir laden dich, Josef, auch jederzeit gerne, so wie jeden, ein, zu uns zum BSK zu kommen, die Dinge faktisch wahrzunehmen und mit uns bei Fragen oder Verunsicherungen zu sprechen, um sich eine fundierte und vor allem inhaltlich, faktisch richtige Meinung bilden zu können.

In diesem Sinne dürfen wir euch Alle im Sinne des Gemeinsamen – nämlich dass die Stadtgemeinde und der BSK 1933 gemeinsam das Beste für Bischofshofen und die Kinder bzw. Familien in der Stadt wollen – herzlichst für zu etwas gemeinsam Positivem begeistern: Kommt und unterstützt unsere Kampfmannschaft – sie hat zum zweiten Mal innerhalb von vier Jahren das Landescup-Finale erreicht, gehört somit wiederum nach dem Landesmeistertitel, dem Vizemeistertitel der Regionalliga West und nun bereits dem 2. SFV Cup Finaleinzug innerhalb von 3 Jahren auch 2025 zu einem der 2 besten Amateurteams im Bundesland Salzburg! Wir kämpfen am Mittwoch, dem14. Mai um 18:45 Uhr, im Sankt Johann im Pongau gegen den FC Pinzgau um den begehrten SFV Cup Titel. Wir freuen uns, möglichst viel von Euch dort zu sehen!

Hans Jörg, wir stimmen Deiner Aussage beim Weltmeisterempfang im RTS Interview zu100% bei: „Der Erfolg der Vorbilder, der Erwachsenen ist ein ganz wichtiges Signal an die Jugend, dass Ihr täglicher Einsatz und Ihr Ehrgeiz auch belohnt werden kann!“

UND NUR UM DAS ALLEIN SOLLTE ES BEIDEN SEITEN HIER GEHEN – UM DIE KINDER UND JUGEND VON BISCHOFSHOFEN!

Lasst uns deshalb persönliche Befindlichkeiten zur Seite schieben, wie von Euch gewünscht und gefordert – erneut auf die „Nulllinie“ gehen, und respektvoll, wertschätzend, offen und ehrlich im Sinne der Sache die Dinge angehen! Danke!

Der Amtsdirektor Andreas Simbrunner hat uns gestern informiert, dass wir den neuen Benützungsvereinbarung zeitnah mit den gewünschten Abänderungen unter Dach und Fach bringen sollten, ebenso wie dass der neue Kunstrasen bald kommt und dieselbe Qualität wie jener in Kuchl aufweisen wird.

Vielen Dank dafür – wir schätzen es, dass unsere Kinder nun endlich wieder auf einem gesundheitlich einwandfreien und modernen Untergrund trainieren können.

Einen professionellen Impuls möchten wir euch dennoch gerne als Gedankenanstoß mitgeben: Uns ist bewusst, dass ihr als Stadtgemeinde viel Geld investiert – das ist vom Herzen anerkannt und verdient Respekt! Aus sportlicher und wirtschaftlicher Sicht würde es jedoch absolut Sinn machen, an beiden Längsseiten des Feldes jeweils einen zusätzlichen Streifen in der Breite anzulegen – auch wenn das zunächst mit Mehrkosten verbunden ist.

Warum?

In der aktuell geplanten Größe ist der Platz für ernsthafte, seriöse Wintervorbereitungen von umliegenden Fussball Mannschaften leider nicht geeignet, da er von der Breite her bei weitem nicht einem regulären Spielfeld entspricht. Das bedeutet: Keine realistische Option für eine regelmäßige Vermietung in den Wintermonaten an externe Teams! Mit dem erwähnten Vorschlag würde sich eine nachhaltige und professionelle Lösung ergeben, die euch mittelfristig auch einen beträchtlichen wirtschaftlichen Return on Investment sichert!

Mit sportlichen Grüßen,

Der Vorstand des BSK 1933 & Die BSK Polysport GmbH

i.V. Patrick Reiter